"Ein Buch ist ein Spiegel, wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel heraus sehen."

Georg Christoph Lichtenberg


17.11.2023

Workshop "Spatio-Temporal Entanglements of European Memory Narratives in Contemporary Literature" (ICLS, University of London)

Michel Mallet (Université de Moncton), Maria Mayr (Memorial University of Newfoundland), Timo Obergöker (University of Chester) und Kristin Rebien (San Diego State University) organisierten einen Workshop, der Konstelllationen des europäischen Ko-Erinnerns in den Blick nahmen, und dabei den Fokus auf  Interdependenzen von Zeit und Raum legten.Die Vorträge zeichneten ein komplexes Bild der internationalen Gegenwartsliteratur und zogen philologische Verbindungslinien zwischen Germanistik, Romanistik und Anglistik.

 

Wie stark fordern zeitgenössische deutschsprachige Erzählungen Konzepte von Nation und Geschlecht heraus, um postsowjetische Erinnerungen neu und anders zu artikulieren? Darum drehte sich der Vortrag von Lena Wetenkamp und mir, der dazu Grjasnowas "Der Russe ist einer, der Birken liebt", Haratischwilis "Das achte Leben (für Brilka)" und Salzmanns "Außer sich" vergleichend untersuchte. Das Programm zum gesamten Workshop finden Sie hier.


31.05.2023

Konferenz "Geschichte(n) erzählen" (11. bis 13. Mai 2023)

 

 

 

Im Mai durften Simone Winko und ich mit Ergebnissen des Projekts "Zur Herstellung von Plausibilität in literaturwissenschaftlichen Interpretationstexten" zur Tagung "Geschichte(n) erzählen" nach Berlin reisen. Organisiert von Petra Boden, Steffen Martus und Rüdiger Zill wurde drei Tage lang eruiert, welche Relevanz der Vorgang des Erzählens in den geisteswissenschaftlichen Disziplinen hat, und diskutiert, welche trans- und interdisziplinären Herausforderungen eine geisteswissenschaftliche Praxeologie des Erzählens bereit hält.

 

Unser Vortrag

 

Erzählte Argumente? Narrative Passagen und ihre Funktion für die Plausibilisierungsstrategien in literaturwissenschaftlichen Interpretationen

 

beschäftigte sich in diesem Zusammenhang

1) mit jenen Passagen in literaturwissenschaftlichen Interpretationen, die sich auf die literarische Erzählung beziehen, indem sie sozusagen aus zweiter Hand erzählen oder

2) mit Passagen, in welchen Interpret:innen erster Hand erzählend agieren, indem sie ihre Argumente und Thesen durch Plotstrukturen veranschaulichen.

 

Die Kommentare und Fragen der Konferenzteilnehmer:innen hat uns wieder ein Stück weitergebracht. Danke für diesen regen Austausch und die produktive Diskussion.

 

Das Tagungsprogramm der Veranstaltung, die von der Humboldt-Universität zu Berlin, der DFG und dem Einstein Forum Potsdam gefördert wurde, findet sich nebst Abstracts hier.

 


14.10.2022

Neuerscheinung: JLT Special Issue "Memory & Literature"

 

Der von Lena Wetenkamp und mir herausgegebene Band zu "Memory & Literature" (16 Heft 2) ist nun in Open Access hier erhältlich.

 

Wir bedanken uns bei den Beiträger:innen, die mit uns gearbeitet haben, bei den Reviewer:innen für Lob und Kritik an den Beiträgen, bei den Herausgeber:innen des JLT, Olav Krämer, Sibylle Baumbach und Simone Winko für ihr Vertrauen, und bei der Redaktion unter Vorsitz von Jan Borkowski, die uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

 

Content:


Introduction: Relations between Memory Studies and Literary Theory (U. Milevski, L. Wetenkamp)

 

Mimesis of Remembering (M. Basseler, D. Birke)

 

Plotting Memory? What Are We Made to Remember When We Read Narrative Texts? (M. Mühlbacher)

 

The Concept of Liminality as Theoretical Tool in Literary Memory Studies: Liminal Aspects of Memory in Salman Rushdie's Midnight Children (C. Mueller-Greene)

 

Inherited Revolution. Narratives in Transgenerational Transfer (A. de Almeida, C. Wimplinger)

 

Shared Histories in Multiethic Societies: Literature as a Critical Corrective of Cultural Memory Studies (M. Albrecht)

 

 

 


01.12.2021

Populäres in/aus Bremen: Projekt zum Universitätsjubiläum

Zum 50jährigen Jubiläum der Universität Bremen haben meine Kolleg:innen und ich ein Projekt konzipiert, das Einblicke in unser Forschungslabor Triviale Dissonanzen gewähren soll. Ein Teil bestand aus einem MailArt-Projekt unter meiner Leitung, das im Rahmen des Seminars "Bremer Autorinnen" entstand. Das Foto einer unbekannten Frau wird dabei jeweils von der Biographie einer in ihrer Zeit bekannten Bremerin begleitet. Die Auswahl der Personen, die Bildrecherche und das Verfassen der Biographien übernahmen die Studierenden, unterstützt von Patience Amankwah als Tutorin. Gestaltet wurden die Karten von der Video-, Konzept- und Installationskünstlerin Mathilde ter Heijne (Universität der Künste Berlin). Die Karten wurden zufällig ausgewählte Bremer Haushalte Postkarten mit Portraits und Biographien berühmter sowie heutzutage weniger bekannter Frauen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts verschickt. Das MailArt-Projekt ist eine an die Pandemie-Situation angepasste Fortsetzung von ihres laufenden Installationsprojekts Woman* To Go, das sich in interaktiver Weise einer Geschichtsschreibung jenseits gängiger Modellierungen und populärer Wahrnehmungsmuster widmet.


30.11.2020

Call for Paper: "Literature and Memory" – JLT Special Issue

Lena Wetenkamp und ich freuen uns über die Zusage des "Journal of Literary Theory": Wir dürfen als Gast-Herausgeberinnen das Heft zu "Literature and Memory" (mit-)gestalten und unsere Überlegungen zur Schnittstelle von Memory Studies und Literaturtheorie in diese Arbeit einfließen lassen. 

 

Hier ein Auszug des CfP, der in Gänze und englischer Sprache auch hier zu finden ist:

 

Literatur spielt eine zentrale Rolle als Untersuchungsgegenstand der Memory Studies. Trotz der intensiven Forschung auf diesem Gebiet in den letzten Jahrzehnten ist vielfach festgestellt worden, dass es – gerade im Bereich der dezidiert literaturwissenschaftlichen Beschäftigung mit Erinnerung und Gedächtnis – an theoretischen Zugängen zur Textanalyse fehlt. Obwohl diese konkreten Analysewerkzeuge in Literaturtheorie und besonders Narratologie vorhanden sind, ist bisher eine Kombination der beiden Bereiche weitgehend ausgeblieben. Das geplante Themenheft des Journal of Literary Theory will sich diesem Desiderat annehmen und Erkenntnisse aus Literaturtheorie und Narratologie mit den Memory Studies verbinden.

Hierbei soll vor allem die Erinnerung an Gewalt und traumatische Ereignisse im Fokus stehen, für die mit Michael Rothbergs „multidirectional memory“, Aleida Assmanns „dialogischem Erinnern“ oder Astrid Erlls „travelling memory“ neue prozessinduzierte Konzepte von Erinnerung erarbeitet worden sind. Diese Konzepte werden oftmals auf literarische Texte appliziert, ohne den Textstrukturen gesteigerte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Der Einbezug narratologischer Kategorien würde nicht nur bei einer Systematisierung der Ausformungen literarischer multidirektionaler und dialogischer Erinnerungsprozesse helfen, Konzepte wie Alan Palmers „fictional minds“, Jan Albers „unnatural narratives“ oder das unzuverlässige Erzählen könnten die Beschreibung literarischer Erinnerungsprozesse befördern.

 

Die Beiträge könnten u.a. die folgenden Fragen und Probleme fokussieren:

 – Wie kann die Rolle, die Literatur in den Memory Studies spielt, konkret beschrieben werden?

 – Welche Rolle bekommt die Literatur von den beteiligten Disziplinen zugewiesen?

 – In welchem Verhältnis stehen Memory Studies und Literaturtheorie zu literarisch modellierten Erinnerungsprozessen?

 – Wie wird Erinnerung in literarischen Texten mimetisch hergestellt und welche theoretischen Konzepte der Memory Studies können zur Interpretatio

     angeschlossen werden?

 – Inwiefern können Theorien und Methoden aus den Digital Humanities neue Impulse für die Untersuchung des Konnexes von Literatur und Erinnerung liefern?

 – Welchen Aufschluss bieten Erkenntnisse über literarische Modellierungen interpersonaler Interaktionen und individueller (Figuren-)Erinnerungen über Phänomene

     kollektiver Gedächtnisprozesse?

 – Welche genuin literaturwissenschaftlichen Theorien und Methoden sind potenziell dazu in der Lage, Literatur als privilegiertes Experimentierfeld zur

     Aushandlung verschiedener Erinnerungskomplexe sichtbar zu machen?


10.08.2020

Neuerscheinung: "Ko-Erinnerung" – Sammelband zur Tagung

 

2018 fand die gleichnamige Tagung statt, die Daniela Henke und Tom Vanassche konzipierten und organisierten. Nachgegangen wurde dabei der Frage, ob ob das Gedächtnis an Genozid, Verfolgung und strukturelle Gewalt zu einer Solidarität zwischen unterschiedlichen Opfergruppen beitragen kann, und welche die epistemologischen und ethischen Grenzen und Möglichkeiten einer solchen "Ko-Erinnerung" sind. Der Fokus lag dabei auf einem potenziell 'neueren ' Shoahgedenke, das sich im Anschluss an wissenschaftliche Überlegungen der Memory Studies etabliert.

 

Im Beitrag von Lena Wetenkamp und mir, "Trauma im Text: Zur Methodologie von Narratologie und Memory Studies in Nino Haratischwilis Das achte Leben. Für Brilka" untersuchen wir, wie sich das Konzept der Ko-Erinnerung erzähltheoretisch fassen lässt. Wir bieten eine Analyse von Haratischwilis Roman an, die sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen der literarisch inszenierten, gemeinsamen Erinnerung herausstellt.


Dieser Sammelband enthält außerdem literaturwissenschaftliche Beiträge zu den Texten von Esther Dischereit, Norbert Gstrein, Edgar Hilsenrath, Yael Ronen, Vikram Seth, Vladimir Vertlib und Peter Weiss sowie thematisch fokussierte Beiträge zu Tropen, Konzepten und Diskursen der Erinnerung.


28.02.2020

Konferenz "Schreiben, Text und Autorschaft" (26.–28.02.2020)

Organisiert von Prof. Dr. Katrin Lehnen, Prof. Dr. Carsten Gansel und Prof. Dr. Vadim Oswalt, werden sich in Gießen eine Vielzahl von Forscher*innen treffen, um die Thematisierung, Inszenierung und Reflexion von Schreibprozessen in literarischen Texten und historischen Zeugnissen zu diskutieren.

 

Die Tagung zielt  mithin darauf, die unterschiedlichen Aspekte des Schreibens als Reflexionsmedium und Inszenierungsgegenstand insbesondere aus der Sicht der Literatur- und Sprachwissenschaft sowie der Geschichtswissenschaft in den Blick zu  bekommen. In diesem Rahmen werden folgende Aspekte betrachtet:

 

I. Allgemeine Grundlagen des Schreibens
Schreiben als Kulturtechnik, künstlerische Reflexion über das Schreiben als Reflexion über Kultur; Schreiben als Mittel der Selbstreflexion; ausgewählte Gattungen des Literatursystems, z.B. Tagebücher, Memoiren, Briefe, Notizbücher als werkbiografische sowie historiographische Quellen.

II. Formen der Inszenierung von Schreibprozessen/Schreibsituationen und Schreiborten
Schreibsituationen als Momente der Fremd- und Selbstreflexion; künstlerische Inszenierung/In-Szene-Setzen von Schreibsituationen als Beobachtungen 2. Ordnung in Literatur und Film.

III. Rekonstruktion von Schreibsituationen/-strategien
Einblicke in Schreibwerkstätten von Autoren (Schriftsteller, Publizisten, Historiker, Philosophen usw.); Gegenwart (synchron): Interviews, Werkstattgespräche, Raumbegehungen, Orte des Schreibens, Fotographie; Historisch (diachron): ‚Poetiken des Beginnens‘ > Schreibprozessforschung.

IV. Formen der Schreibstörung
Auseinandersetzung mit Ursachen für Schreibhemmungen und ihren Folgen sowie deren Reflexion: Schreibblockaden und ihre literarische/filmische Inszenierung; Gründe für das Entstehen einer Schreibblockade (‚writers block‘) und ihre Thematisierung.

 

Ich stelle in diesem Zusammenhang einen Ausschnitt aus meinem Habilprojekt "Kollaborative Schreibszenen der Moderne" vor, das versucht, die gemeinsamen Schreibprozesse, die von Arno Holz und Johannes Schlaf ausführlich thematisiert wurden, mit Hilfe schreibprozessualer Erkenntnisse zu greifen.

 

Das vielfältige Programm lässt auf spannende Diskussionen und regen Austausch schließen und ist hier zu finden.

 


22.08.2019

Szenen aus dem Coupé und Studien vor den Schienen:                    Der Germanistentag in Saarbrücken (22.–25.09.2019)

Das Thema des diesjährigen Germanistentags ist 'Zeit'. Lena Wetenkamp und ich haben das zum Anlass genommen, über Zeitkonzepte und -repräsentationen in den literarischen Texten nachzudenken, die uns gerade am meisten beschäftigen – Literatur aus dem langen 19. Jahrhundert also. Herausgekommen ist dabei ein Call, der auf großes Interesse stieß, sodass wir ein Panel mit anregenden Vorträgen zusammentragen konnten:

Foto: MM, M
Foto: MM, M

 

 

Harald Gschwandtner (Salzburg): „Also vorwärts eing’stiegen!“ Johann Nepomuk Nestroys Eisenbahnheirathen oder: Wien, Neustadt, Brünn (1843)


Caroline Haupt (Konstanz): Sentimentalische Raumzeit. Romantische ‚Verstiegenheiten‘ und Imaginationen des glatten Raums in W. Raabes Meister Autor (1873)


Janin Aadam (Landau): Clara Viebig und die Eisenbahn. Weibliche Perspektiven auf die Technisierung im Naturalismus


Margit Dirscherl (Oxford): Die Großstadt, von der Peripherie aus entdeckt. Detlev von Liliencrons Gedicht „An einem Bahnhofe“


Claudia Gräßner (Braunschweig): Revolution von Raum und Zeit - Geschwindigkeitsdarstellungen der Eisenbahn in der Malerei des 19. Jahrhunderts

 

 

 

Mittwoch, 25.09.2019, von 14 bis 16 Uhr. Die genaue Panelbeschreibung und konkretere Angaben zum Ort finden Sie in Kürze auf der Seite des DGV und des Germanistentages, und zwar hier.

 


15.05.2019

Antritt der Stelle als Lecturer an der Universität Bremen

 

 

Ab Sommersemester 2019 bin ich als Lecturer für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Mediengeschichte an der Universität Bremen tätig und freue mich auf die neuen Aufgaben in Lehre und Forschung.

 

Die angebotenen Seminare sehen Sie hier:

 

Engagierte Utopien – von Schnabels "Insel Felsenburg" bis Duves "Macht" (A2)

 

Aufbruch in die Moderne – Die Eisenbahn in der Literatur des langen 19. Jahrhunderts (A4)

 

Projektmodul Gegenwartsliteratur: Das Trauma der Anderen – Osteuropa in deutschsprachiger Gegenwartsliteratur (A13)

 

Sie finden mich fortan in GW 2, Raum B 3240 und zusätzlich auf den Seiten der Universität Bremen.

 

 

 


18.03.2019

Neuerscheinung: Wedekinds "Simplicissimus"-Gedichte

 

 

2018 habe ich die Möglichkeit erhalten, Band zwei der Reihe "Frank Wedekind. Werke in Einzelbänden" herauszugeben und durfte mich noch intensiver mit den lyrischen Arbeiten Frank Wedekinds für Albert Langens "Simplicissimus" beschäftigen. Im nun vorliegenden Band finden sich sämtliche Gedichte, die Wedekind in den Jahren seiner Anstellung 1896 bis 1902 für das "Illustrierte Wochenblatt Simplicissimus", das bald nach seiner Gründung zu einer der bedeutendsten satirischen Zeitschriften Deutschlands wurde, verfasst hat.

 

Der Band versteht sich als eine kommentierte Studienausgabe, die die wichtigsten Inhalte der historisch-kritischen Gesamtausgabe übernimmt und sie immer dort ergänzt, wo es für Studierende, Schüler*innen und interessierte Wedekind-Noviz*innen nützlich sein könnte. Im Nachwort geht es vor allem um die Bedeutung der Pseudonyme für die politische Dichtung Wedekinds. So gliedert sich der Band auch auf; nach Arbeiten in eigenem Namen und Arbeiten unter Pseudonym. Besonders bekannt geworden sind die sogenannten "Jobsiaden", zu denen im weiteren Sinne auch die Gedichte Im heiligen Land und Meerfahrt gehören. Deren satirische Angriffe auf Kaiser Wilhelm II. brachten bekanntermaßen sowohl Wedekind als auch seinem Verleger Langen im Herbst 1898 eine Anklage wegen "Majestätsbeleidigung" ein – und sorgten nebenbei dafür, dass sich der "Simplicissimus" noch weit besser verkaufte als zuvor.


Wedekinds ambivalente Haltung zu seiner "Lohnsklavenarbeit" in Form von "Witzen, Gedichten und anderem Mist" ist dem ein oder anderen Text sicher anzumerken. Das Metrum stolpert und die Enjambements sind mitunter geradezu tollkühn – lautes Lesen wird damit zum Abenteuer. Inhaltlich stellen sie Momentaufnahmen dar, die das tagespolitische Geschehen und den Zeitgeist auf bissige Art kommentieren und so eine unterhaltsame Zeitreise ins Deutschland um 1900 ermöglichen.


01.10.2018

Vertretungsprofessur an der Universität Kassel

 

Im Wintersemester 2018/2019 vertrete ich die Professur für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Literatur- und Mediendidaktik mit den folgenden Seminaren

 

Klassiker und Preisgekröntes – Kinder- und Jugendliteratur im Deutschunterricht

 

Erzählen im Medienverbund

 

Satire um 1900 – Frank Wedekind und der "Simplicissimus"

 

sowie der Vorlesung

 

Einführung in die Literaturdidaktik .

 

Studierende der Universität Mainz können unter "Lehre" die Sprechstundentermine im Wintersemester einsehen.

 

 


03.06.2018

Gender & Genre – Der Sammelband zur Vortragsreihe

 

Die Ringvorlesung „Gender und Genre“ fand insgesamt drei Semester an der Universität Kassel statt. Sie wendete sich gezielt dem subversiven Potential popkultureller Ausdrucksformen zu und machte sich zur Aufgabe, an Beispielen unterschiedlicher Serienformate Geschlechterskonstruktionen offenzulegen und diese mit Blick auf gesellschaftspolitische Dimensionen zu hinterfragen.

 

Der nun erschienene Band stellt sowohl eine Übersicht und Bestandsaufnahme als auch eine Sicherung der im Rahme des gesamten Projekts vorgenommenen Forschung dar: Wir konnten viele unserer Vortragenden dafür gewinnen und bilden darüber hinaus auch die hochschuldidaktische Dimension unseres Projektes ab. Zu den ausgearbeiteten Beiträgen der Vortragsreihe kommen deswegen noch Arbeiten dazu, die von Studierenden angefertigt wurden – zum einen Teil als Reflexion auf die Vorträge und zum anderen Teil als Ergebnis des von mir geleiteten Begleitseminars "Gender und Genre".

 

Einen Überblick über das gesamte interdisziplinäre Forschungsprojekt, dessen Forschungsgegenstand TV-Serie und die gendertheoretischen Zugänge bietet die von Paul Reszke, Felix Woitkowski und mir verfasste Einleitung.

 

Zum Inhaltsverzeichnis im OPAC der Deutschen Nationalbibliothek geht es hier.

 

Der Band ist nun bei Königshausen & Neumann erschienen und kann zum Preis von 58 Euro erworben werden. Zum Verlagsauftritt geht es hier.

 


21.04.2018

"Ko-Erinnerung": Konferenz zu Neuerem Shoa-Gedenken

 

 

 

 

Von 19. bis 21. April fand an der Universität Freiburg, ausgerichtet vom DFG-Graduiertenkolleg "Faktuales und fiktionales Erzählen", die Tagung "Ko-Erinnerung/Co-Memoration" statt, die sich zur Aufgabe machte, die Grenzen, Herausforderungen und Möglichkeiten eines neueren Shoa-Gedenken zu diskutieren.

 

Als Ziel formulierten die Organisator_innen Daniela Henke und Tom Vanassche, Beispiele

für ganz unterschiedliche deutschsprachige Erinnerungsäußerungen zusammentragen zu wollen, die die Shoa gemeinsam mit anderen historischen Gewaltereignissen erinnern – eben ko-erinnern – ohne eine Opferkonkurrenz herzustellen. Sowohl anhand jener neuen als auch anhand bekannter Beispiele wurde eine kritische Auseinandersetzung mit (historischen) Diskursen des (scheinbaren) Ko-Erinnerns anvisiert, die eine Opferkonkurrenz reaktualisieren.

 

Dr. Lena Wetenkamp und ich haben mit unserem Beitrag Post- und Ko-Erinnerung: Fiktionale Modelle des europäischen Gedächtnisses einen Konnex von erzähl- und gedächtnistheoretischen Theorien vorgestellt, um ein Instrumentarium zu generieren, das es möglich macht, Ko-Erinnerung auch textanalytisch zu fassen. Am Beispiel von Nino Haratischwilis Roman Für Brilka (Das achte Leben) konnten wir diesen Ansatz zur Anwendung bringen und dabei die ganz besondere Konstellation der Ko-Erinnerung – ein dezidiert europäisches Gedächtnis – in diesem Text herausarbeiten.

 

 

Das Programm der Tagung gestaltete sich wie folgt:

 

 

 

 

KEYNOTE Susanne Knittel (Utrecht): Figures of Comparison in Memory Studies: Singularity, Multidirectionality, Diffraction

 

 

Panel I: Die “anderen Opfer” der Nazis

 

Katrin Schneider-Özbek (Karlsruhe): Literarische Erinnerung an Vertreibung UND Eugenik: eine moralische Frage?

 

 

Rüdiger Lautmann (Bremen): Engführungen des Erinnerns an die NS-Homosexuellenrepression und an die Shoa

Panel II: Literarische Perspektiven: Vorläufer der Ko-Erinnerung

 

Sven Kramer (Lüneburg): Ko-Erinnerung und Verflechtungsgeschichte in Peter Weiss‘ „Ästhetik des Widerstands“

 

Catalina Botez (Konstanz): Unlosing Lost Places in Post-Holocaust Europe. Travel, Anti-Tourism, and Multidirectional Memory in W.G. Sebald’s Prose

 

Panel III: Räumlichkeit der Erinnerung: Grenzen

 

Gunther Martens (Gent): Alexander Kluge’s „Heidegger auf der Krim“ and Felicitas Hoppe’s „Verbrecher und Versager“ between fact, fake, and autofiction

 

Panel IV: Deutschland und Europa in der Gegenwart: Herausforderungen

 

Johanna Öttl (Salzburg): „Fluchtgegenwart, Vergangenheitsflucht. Zu syrischen Flüchtenden und NS-Erinnerung in Norbert Gstreins „Die kommenden Jahre“

 

Anna Brod (Freiburg): Shoa und NSU-Morde: „racism past and present“: Ko-Erinnerung bei Esther Dischereit

 

Lea Wohl von Haselberg (Babelsberg)/Hannah Peaceman (Erfurt): Ko-Erinnerung im Kontext von Shoah und neonazistischer Gewalt in Deutschland in der Gegenwart. Überlegungen am Beispiel der NSU-Mordserie und des Tribunals „NSU-Komplex auflösen“

Panel V: Fiktionstheorie und Ko-Erinnerung

 

Verena Arndt (Mainz): „Wir sind nicht mehr der Inbegriff des Bösen!“ – Ko-Erinnerung in Yael Ronens „Common Ground“ – zwischen Aufklärung, Fiktion und Emotion

 

Urania Milevski (Mainz)/Lena Wetenkamp (Mainz): Post- und Ko-Erinnerung: Fiktionale Modelle des europäischen Gedächtnisses

 

 

Einen ausführlichen Tagungsbericht der Organisator_innen auf H-Germanistik findet man hier.

Einen knappen Tagungsbericht der Arbeitsstelle für Holocaustliteratur (Uni Gießen) findet man hier.

 


08.04.2018

Interpunktion interdisziplinär

 

 

 

 

Von 17. bis 19. September 2015 fand in Kassel eine Tagung statt, die Interpunktion in den Fokus ihrer Betrachtung rückte. Unter dem Titel "Interpunktion im Spannungsfeld zwischen Norm und stilistischer Freiheit" diskutieren Wissenschaftler_innen aus germanistischer und romanistischer Linguistik, Sprachdidaktik, anglistischer, romanistischer und germanistischer Literaturwissenschaft über die Grenzen und Möglichkeiten von Satzzeichen in ihren Verwendungskontexten.

 

Nun ist der Sammelband erschienen, der nicht nur als Verschriftlichung der Beiträge zu verstehen ist, sondern als Sicherung der Ergebnisse, die aus der produktiven Gesprächssituation der interdisziplinären Konferenz hervorgegangen sind.

 

Meine Mitherausgeber_innen Prof. Dr. Miriam Langlotz (Technische Universität Braunschweig), Katharina Siedschlag (Universität Salzburg) und Kristin George (Universität Kassel) und ich freuen uns über das Ergebnis und bedanken uns für die Unterstützung durch das geistes- und kulturwissenschaftliche Promotionskolleg "GeKKo" der Universität Kassel, bei den Herausgeber_innen der Reihe "Medien – Literaturen – Sprachen in Anglistik/Amerikanistik, Germanistik und Romanistik" sowie beim Peter Lang Verlag.

 

Zum Buch geht es hier.


22.02.2018

Satire und Zensur – Vortrag an der VHS Aschaffenburg

Was darf Satire? Diese Frage wird immer wieder diskutiert. Zwei Fälle, in welchen Satiriker angeklagt und zensiert wurden, schauen wir uns genauer an: Den Fall des Schriftstellers Frank Wedekind, der wegen seines Gedichts "Im heiligen Land" (1898) vor Wilhelm II. und der drohenden Haftstrafe ins Ausland floh. Und den Fall des Moderators Jan Böhmermann, der wegen seines Gedichts "Schmähkritik", verlesen in seiner TV-Sendung Neo Magazin Royale, 2016 angeklagt wurde. Die Funktionsweise von Satire als "ästhetisch sozialisierte Aggression" steht in direktem Zusammenhang mit Männlichkeit als zentraler Größe. Sowohl Erdogan als auch Wilhem II. werden satirisch "entmännlicht", und auch die medialen Reaktionen, z.B. Bushidos #Böhmermädchen, sowie die politischen Reaktionen, die Stellungnahmen von Erdogan wie Merkel, setzen Männlichkeit als Referenzgröße fest, wenn sie für oder gegen die Satiriker plädieren. Wo die Grenze zwischen Kunstfreiheit und Straftatbestand verläuft, ist um 1900 genauso leidenschaftlich diskutiert worden wie in unserer Gegenwart. Am Beispiel von Wedekind und Böhmermann sollen diese Entwicklungen bis zur kürzlichen Abschaffung des sogenannten Schah-Paragraphen 103 nachgezeichnet werden.

 

Die Volkshochschule Aschaffenburg organisiert in diesem Sommersemester eine Reihe zu Meinungsfreiheit und Zensur. Den Auftakt bildet mein Vortrag zu Satire und Zensur.

 

07.03.2018 um 19 Uhr

 

VHS-Haus

Luitpoldstr. 2
63739 Aschaffenburg

 

Weitere Themen sind:

 

13.03.2018 "Geschichte der Zensur" (Prof. Dr. Jürgen Wilke)

15.05.2018 "Redefreiheit, hate speech" (Prof. Dr. Nikita Dhawan)

06.06.2018 "Medienmacht und Medienlüge" (Ernst Schulten)

12.06.2018 "Political Correctness" (Prof. Dr. Jürgen Wilke)


08.01.2018

Auftakt einer neuen Wedekind-Reihe

 

 

 

 

 

Im Wallstein Verlag Göttingen ist mit dem neuen Jahr auch eine neue Wedekind-Reihe ins Leben gerufen worden: »Frank Wedekind - Werke in Einzelbänden« setzt sich zum Ziel, maßgebliche Texte Wedekinds in handlicher Form bereitzustellen: zuverlässig ediert und auf der Grundlage der Kritischen Studienausgabe kommentiert. Bücher zum Arbeiten also.

 

Der erste Band ist soeben erschienen: Wedekinds Schauspiel »Der Marquis von Keith« gilt als eines seiner besten Stücke und wurde nun von Prof. Dr. Ariane Martin neu herausgegeben.

 

Weitere Bände sind in Planung, u.a. zu den Simplicissimus-Gedichten – man darf also gespannt sein.

 

 

 

 

 


25.10.2017

Gender & Genre – dritte Staffel im WiSe 2017/2018

 

 

 

 

 

 

 

 

Universität Kassel

Campus Center – HS 5/1101

Mittwochs

20–22 Uhr

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Angesichts des anhaltenden Serien-Booms und seiner medialen Begleiterscheinungen, der unüberschaubaren Anzahl neuer Serienformate sowie der Fortführung alter Formate in immer neuen Staffeln, stellt sich mehr denn je die Frage danach, inwiefern Serien an der Vorstellung des „großen Erzählens“ partizipieren, die vormals der Literatur vorbehalten war. Denn nicht zuletzt durch ihre umfassende mediale Präsenz haben Serien das Potential, als vermittelte Erfahrungswelten das Einstellungs- und Wertegefüge ihrer Rezipient_innen entscheidend mitzuprägen.Dabei sind sie als popkulturelle Phänomene aber auch dem Vorwurf ausgesetzt, konservative Genderkonzepte zu reproduzieren, statt sie zu reflektieren und zu diskutieren.

 

Die Ringvorlesung „Gender und Genre“ wendet sich gezielt dem subversiven Potential popkultureller Ausdrucksformen zu. An aktuellen Beispielen unterschiedlicher Seriengenres sollen Geschlechterkonstruktionen offengelegt und mit Blick auf gesellschaftspolitische Dimensionen hinterfragt werden.

 

Im Zentrum der Ringvorlesung stehen diesmal bewusst Fragen des Vergleichs. Es geht darum, nicht einzelne Episoden oder Serien isoliert zu betrachten, sondern Entwicklung und Stagnation aufzuzeigen. Wie flexibel sind Seriengenres und ihre Genderkonzepte? Was ändert sich über die Staffelgrenzen hinweg, bei Adaptionen kleiner Produktionen für den Weltmarkt oder im Medientransfer?

 

Die Vorträge im Überblick:

 

15.11.2017

Paul Reszke (Kassel): Neue alte Figuren? Die amerikanische Großelterngeneration in »Better Call Saul« und »Sneaky Pete« aus intersektionaler Perspektive

 

22.11.2017

Felix Woitkowski (Kassel): Do Androids Dream of Nuclear Families? Adaption als Reduktion im Fall der SF-Serien »Real Humans« und »Humans«

 

29.11.2017

Lena Wetenkamp (Mainz): Wer und wie beginnt Verführung? Gender-Stereotype und unzuverlässiges Erzählen in »The Affair«

 

06.12.2017

Urania Milevski (Mainz): Die Serienheldin als affektiver Link zur Vergangenheit: »The Man In The High Castle« zwischen Intersektionalität und Postmemory

 

13.12.2017

Sven Puschmann (Kassel): Zwischen Familie, Freud & Feminismus – »Die Simpsons« und »Family Guy« im Gender-Vergleich

 

20.12.2017

Caroline Frank (Kassel), Markus Schleich (Saarbrücken): »When you see me again, it won’t be me« – Geschlechtsidentitäten zwischen Stereotypisierung und Hybridisierung in »Twin Peaks«

 

10.01.2018

Anna-Theresa Kölczer (Kassel): Antiheldische Männlichkeit und Genreflexibilität als Erfolgsmarker seriellen (Film-)Erzählens: »Die The Evil Dead«-Trilogie und ihr Seriensequel »Ash vs Evil Dead«

 

17.01.2017

Annegret Montag (Kassel): Kein Happy End ohne Hochzeit? Geschlecht und Gesellschaft in »Gilmore Girls«

 

24.01.2017

Martin Böhnert (Kassel): Superheroes, Private Dicks and the female Gaze – »Netflix' Jessica Jones« und der weibliche Blick auf männliche Genres

 

31.01.2017

Murat Sezi (Kassel): All the mirrors of the world: Intersektionale Reflektionen der Vergangenheit in »Jonathan Strange and Mr Norrell«


05.10.2017

Männerstolz und Satire: Vortrag im Literaturhaus Darmstadt

 

 

 

 

 

Was hat der Schriftsteller Frank Wedekind mit dem Journalisten und Moderator Jan Böhmermann gemeinsam, außer der Liebe zur politischen Satire? Beide wurden wegen „Majestätsbeleidigung“ angeklagt. Anlass gaben dafür jeweils satirische Texte, Frank Wedekinds Gedicht Im heiligen Land, veröffentlicht 1898 in der Satirezeitschrift Simplicissimus, und Jan Böhmermanns Gedicht Schmähkritik in seiner TV-Sendung Neo Magazin Royale 2016.

 

Auf Einladung der Wedekind-Gesellschaft werde ich diesen Zusammenhang genauer beleuchten. Wie viel Satire letzlich mit Fragen des Geschlechts zu tun hat und wo Majestätsbeleidigung mit Männerstolz kollidiert, sind dabei leitende Fragen.

 

22. November 2017

19.30 Uhr

Vortragssaal des Literaturhauses Darmstadt

 

Über zahlreiches Erscheinen und grosszügige Spenden an die Wedekind-Gesellschaft würde ich mich freuen - der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

 

 

 

 


13.06.2017

Gegenwart des Traumas: Postmemory und Gewalt

 

Wie werden Traumata vermittelt, wenn jene, die sie erlebt haben, verschwinden und das erzählen zum Gedächtnisdiskurs wird?

 

Der Begriff der Postmemory ist zu einem Literaturwissenschaftlichen Schlüsselbegriff geworden, wenn es darum geht, Literatur und Medien als Orte des kulturellen Gedächtnisses zu verstehen.

 

unter der Leitung von Prof. Dr. Dagmar von Hoff (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) und Prof. Dr. Antonío Sousa Ribeiro (Universidade de Coimbra/Portugal) soll diskutiert werden, wie sich subjektive und kollektive Traumata mit dem Konzept der Postmemory erfassen lassen, um den sogenannten Schweigezonen des Gedächtnisses auf die Spur zu kommen.

 

Gefördert vom DAAD und der Fundação para a Ciência e a Tecnologia (FCT) findet der erste Workshop von 19.-23. Juni in Coimbra statt.


18.04.2017

Gender und Essentialismus im Film

 

 

 

Die Filmreihe der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung der Universität Kassel hat es sich zum Ziel gemacht, das wissenschaftliche Potenzial geschlechtertheoretischer Perspektiven auf die anschaulichste Weise zu vermitteln.

 

Die Diskussion verschiedener narrativer Filme soll dazu beitragen, sich kritisch mit essentialistischen Vorstellungen auseinanderzusetzen. Vorstellungen von Mutter- oder Vaterschaft ("Gran Torino"), Weiblichkeit ("Monster") oder Männlichkeit ("Das Experiment") werden uns als Norm vermittelt und fungieren als fester Bezugspunkt in der Rezeption der Erzählungen. Diesen Bezugspunkt ins Wanken zu bringen und damit Essentialismen nicht nur nachzuspüren, sondern sie zu dekonstruieren, hat bereits in den vergangen Veranstaltungen zu erstaunlichen Ergebnissen lebendiger Diskussionen geführt.

 

Die Organisator_innen Prof. Dr. Mechthild Bereswill und Murat Sezi haben den Schwerpunkt dieses Mal auf "Gender und totale Institutionen" gesetzt. Neben "Das Experiment" werden "Full Metal Jacket" und "Magdalen Sisters" gemeinsam rezipiert und diskutiert.

 

 


03.03.2017

Die Nacht der Aufgeschobenen Haus- und Seminararbeiten

 

am 02. März 2017 fand an der Hochschule Worms erstmalig die Lange Nacht der aufgeschobenen Haus- und Seminararbeiten statt.

Im Rahmen der bundesweiten Aktion, initiiert von der Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung steht dieser Tag ganz im Zeichen des wissenschaftlichen Schreibens.

Für die Hochschule Worms haben sich die Hochschulbibliothek und die Schreibwerkstatt zusammengetan, um den Studierenden vielfältige Hilfestellungen zu geben. Neben dem offenen Schreibraum, in dem man schreiben und fragen durfte, fanden Workshops statt, die sich rund um das Schreibprojekt positionieren: Schreibtischyoga, Literaturrecherche, Literaturverwaltung mit Citavi, Textverarbeitung mit Word sowie Prävention der Schreibblockade.

Zum Auftritt auf der Homepage der Hochschule geht es hier.


19.01.2017

Der Gardasee und die Deutschen - Il Tedeschi e il Garda

 

 

 

 

 

Der Tagungsband "Der Gardasee und die Deutschen" ist das ERgebnis der gleichnamigen Tagung, die im September 2015 in Brescia stattfand, organisiert von Prof. Dr. Nikola Roßbach (Universität Kassel), Prof. Dr. Lucia Mor und Prof. Dr. Alessandra Lombardi (Università Cattolica del sacro cuore Brescia/Milano).

 

Im passenden mediterranen Setting und mit Blick auf den See, der im Mittelpunkt der Überlegungen stand, kam ein interdisziplinäres Gespräch zustande: Literatur- und Sprachwissenschaft, Kultur- und Kunstgeschichte tauschten sich in Beiträgen über die Rolle des "Benàco" in Literatur, Film, Malerei, Architektur, Tourismussprache und im politischen Geschehen aus.

 

der Sammelband ist in der MeLis-Reihe des Peter Lang Verlags erschienen. In der Sektion "Literatur" befasst sich mein Beitrag mit Bodo Kirchhoffs "Schundroman" (2002). Der Text, immer wieder gelobt für sein filmisches Erzählen, die Anschaulichkeit und den Anschluss an die Populärkultur - vor allem an Quentin Tarantinos "Pulp Fiction" (1994) - sollte verfilmt werden. Das Filmprojekt "Schundromanzen" jedoch blieb bisher unrealisiert. Mein Beitrag fragt nach den Gründen dafür und findet sie im kristallblauen Wasser des Gardasees.


07.11.2016

 

Das Gespensterbuch - Band II ist erschienen

 

 

Mit der Neuauflage des Gespensterbuches, das zu Beginn des 19. Jahrhunderts von August Apel und Friedrich Laun herausgegeben wurde, erfüllte sich Felix Woitkowski auch einen persönlichen Wunsch. Denn die Texte, die die Herausgeber versammelten, sind nicht nur Eckpfeiler der deutschen schwarzen Romantik, sie beeinflussten das gesamte Genre der Phantastik und übten Einfluss weit über die Grenzen Deutschlands hinaus. Mary und Percy Shelley beispielsweise gehören zu ihren prominentesten Leser_innen.

 

Zu Band II durfte ich das Nachwort schreiben und freue mich, so ein kleiner Teil der großen Geschichte der Schauerromantik geworden zu sein. Gekauft werden kann das Werk hier.


26.09.2016

Tagung im Museum für Gegenwartskunst (Siegen): "Metamorphosen - Travestien und Transpositionen"

Von 13.10. bis 15.10.2016 findet im Museum für Gegenwartskunst in Siegen eine Konferenz zu Ovids "Metamorphosen" statt. Im Mittelpunkt der Konzeption von Niels Penke und Katrin Weleda stehen dabei die Transformationen der Erzählungen, die anhaltend Gegenstand kultureller Produktionen sind.

 

Programm:

 

Donnerstag

 

14.00 Begrüssung durch den Dekan des FB 1 der Universität Siegen, Prof. Dr. Niels Werber

           Einführung durch Katrin Weleda und Dr. Niels Penke

 

14:30 Nikolina Skenderija-Bohnet (Berlin)

  Vom Essen und Gegessen werden. Kulinarische Umkehrungen der Macht in Ovids Metamorphosen

 

15:30 Sandra Fluhrer (Erlangen)

           Ins Rohe: Marsyas-Momente bei Heiner Müller und Rainer Werner Fassbinder

 

17:00 Anna Brus (Siegen)

           Transformierende Begegnungen: Travestie, Parodie und Realismus in kolonialen Kontaktzonen

 

18:00 Urania Milevski (Mainz)

            „...und Gedanken der Rachsucht füllen sie gänzlich“. Die Metamorphose(n) Prokne und Philomelas zwischen

           feministischer Theorie und filmischer Exploitation

 

19:00 Andrea Geier (Trier)

           Ethik und Gesellschaftskritik in biopolitischen und technischen Imaginationen von Transformationen
           (Literatur und Hörspiel)

 

Freitag

 

10:00 Olivetta Gentilin (Verona/Darmstadt)

           „Man möchte manchmal ein Medusenhaupt seyn“: Zum Begriff der Metamorphose in Georg Büchners literarischen
            Texten und zu seiner Rezeption in der Komödie Achterloo von Friedrich Dürrenmatt.

 

11:00 Katrin Weleda (Siegen)

           Loin des yeux, loin du cœur. Medusa de(kon)struieren

 

12:00 Annette Bürger (München)

           Der Fluch des Narziss. Bihter als wandelndes Veilchen im spätosmanischen Roman Verbotene Lieben (1900)

 

14:30 Lisa Gotto (Köln)

          Meta/Morphing. Gestaltwandel im Digitalen

 

15:30 Stefan Römer (Berlin)

           Break on through to the other side. Zur psychedelischen Visualität in zeitgenössischer Kunst und Musik

 

17:00 Sabine Kampmann (Kiel)

           Travestien des Alters bei Miwa Yanagi

 

18:00 Joseph Imorde (Siegen)

           „Mystische Metamorphosen". Vom Leichtwerden, Schweben, Levitieren

 

Samstag

 

10:00 Oliver Völker (Frankfurt)

            „Its all about time, dimwit time“: Langsame Katastrophen bei Don DeLillo und Max Frisch

 

11:00 Julian Menninger (Freiburg)

           Uneindeutige Körper - unzuverlässige Erzählungen. Humane Transformationen und Irritationen bei Dietmar Dath

 

12:00 Jörn Wendland (Köln)

           Der Tod im Ghetto Theresienstadt. Pavel Fantls Karikatur Metamorphosis und die Kunst der Verwandlung

 

13:00 Abschlussdiskussion/Reflexion 

 

 


13.09.2016

"Klassiker österreichischer Literatur"

im WiSe 2016/2017 an der Universität des Saarlandes

Im Wintersemester wird an der Universität des Saarlandes die Ringvorlesung "Klassiker österreichischer Literatur" Stattfinden. Ziel ist - ganz im Sinne Theodor Fontanes - literarischen Werken von österreichischen Autoren und Autorinnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken: Klassiker werden so neu entdeckt, von allen Seiten beleuchtet und in ganz aktuelle Interpretationszusammenhänge gestellt.

 

Eingeladen von J.-Prof. Dr. habil. Stefanie Kreuzer nehmen sich Literaturwissenschaftler_innen aus dem In- und Ausland nun zum zweiten Mal spezifischen Texten von Österreichischen Autor_innen an. Dieses Mal darf auch ich dabei sein und freue mich sehr über die Einladung, zu Marie von Ebner-Eschenbach Das Gemeindekind (1887) sprechen zu dürfen.

 



05.08.2016

"Stimmen und Räume der Gewalt" ist erschienen

 

 

 

 

Die Reihe "Figurationen des Anderen" des Aisthesis-Verlags Bielefeld wird von Mona Körte und Matthias N. Lorenz herausgegeben und stellt bisher marginalisierte Themen aus dem Bereich der Literatur- und Kulturwissenschaft ins Zentrum. Sie dient der Erforschung neuer Gegenstände und der Entwicklung übergeordneter Fragestellungen, die von den eingeführten Disziplinen allein nicht beansprucht werden können. Es geht um die zentrale Frage, wie sich Repräsentationsweisen von Migration, Gender, kultureller Differenz, Postkolonialismus oder Xenophobie mit ästhetischen Verfahren verschränken.

 

In diesem Zusammenhang ist meine Studie "Stimmen und Räume der Gewalt" erschienen, die sich mit Repräsentationen von sexualisierter und sexueller Gewalt in der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Vergewaltigung wird als soziales Sexing in Bezug gesetzt zu literarischen Erzähltraditionen, um unter einem raum- und erzähltheoretischen Blickwinkel subversive Potenziale der fokussierten Erzählungen zu betrachten.

 

Zum Auftritt bei Aisthesis geht es hier.

 


19.07.2016

"Was wir lesen sollen" ist erschienen

 

 

 

An der Universität Koblenz-Landau haben sich unter der Leitung von Stefan Neuhaus und Uta Schaffers Professor_innen, Lehrende und Studierende mit Fragen des literarischen Kanons und der literarischen Wertung auseinandergesetzt. Wie steht es mit Lektüreempfehlungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, ist dabei die zentrale Frage gewesen.

 

Im Rahmen der Ringvorlesung, die im Sommersemester 2015 stattfand, durfte auch ich eine Lektüreempfehlung formulieren und entschied mich für die Novellistik Helmut Kraussers.

Vor allem "Schmerznovelle" (2001) und "Kartongeschichte" (2007) zeigen meiner Meinung nach eindrucksvoll , wie zeitgenössisches Erzählen mit literarischen Traditionen konfligiert und reagiert. Damit werden diese Texte Kraussers zu einem produktiven Knotenpunkt zwischen Vergangenheit und Gegenwart deutschsprachiger Literatur und haben sich den Platz in Kanon und Kanones verdient.

 

Der aus der Ringvorlesung hervorgegangene Sammelband "Was wir lesen sollen - Kanon und literarische Wertung am Beginn des 21. Jahrhunderts" ist nun bei Königshausen & Neumann erschienen.

 

 

 


12.07.2016

"Gender & Genre" erhält den Röver-Preis

 

In den Wintersemestern 2014/2015 und 2015/2016 haben Felix Woitkowski, Paul Reszke und ich unter dem Titel "Gender & Genre - Populäre Serialität zwischen kritischer Rezeption und geschlechtertheoretischer Reflexion" eine Vortragsreihe organisiert, die TV-Serienformate diskutiert. Unser Fokus lag dabei auf den Bereichen 'Geschlecht' und 'Genre', vor allem deren Abhängigkeitsverhältnis von- und deren Interaktionspotenzial miteinander.

 

Spannende Vorträge von zahlreichen Wissenschaftler_innen und ausgiebige Diskussionen mit interessierten Studierenden waren der Lohn unserer Mühen. Nun werden die Ergebnisse in einem Sammelband veröffentlicht.

 

Wir freuen uns sehr, dass unser Projekt Förderung durch die Barbara und Alfred  Röver-Stiftung erfährt. wir konnten uns mit unserem Konzept in der Kategorie "Förderung des Wissenschaftlichen Nachwuchses" durchsetzen und sind der Finanzierung unserer Veröffentlichung, die sich als Plattform für einen Dialog zwischen Jungwissenschaftler_innen, Studierenden und Professor_innen versteht, einen großen Schritt näher gekommen.

 

Die feierliche Preisverleihung findet am 13.07.2016 im Foyer der KW5 der Universität Kassel statt.

 

Der Band wird Ende des Jahres bei Königshausen & Neumann erscheinen, in der Reihe "Film-Medium-Diskurs", die von Stefan Neuhaus und Oliver Jahraus herausgegeben wird.


06.06.2016

When We Talk About Rape...

Ein Buch zu veröffentlichen ist eine unglaublich kleinteilige Arbeit, bei der viel Unterstützung notwendig ist. Eine besondere Begebenheit dabei möchte ich heute herausgreifen. Denn gerade habe ich die Nachricht von der wunderbaren Künsterlin Tabitha Vevers bekommen, dass ich ihr Bild "When We Talk About Rape" für das Cover meines Buches benutzen darf.

 

Wie die Wissenschaft ist auch die Kunst ein Geschäft, das mit Verzicht, mit Existenzängsten, Selbstausbeutung und konstantem Zweifeln verknüpft ist. Ebenso wie mit Schöpfungskraft, Kreativität, Eigenverantwortung und Selbstbestimmtheit. Tabitha hat mir ihr Bild zu einem Freundschaftspreis zugänglich gemacht und damit meine Forschung  und mein Buchprojekt unterstützt. Dafür möchte ich ihr danken und in diesem Zusammenhang auf ihre Homepage hinweisen, die einen kleinen ÜBerblick über ihre unheimlich eindrücklichen Bilder gibt: Tabithavevers.com

 


26.04.2016

Filmreihe der IAG Kassel: Gender und Essentialismus im Film

am 05. Mai startet die Filmreihe der interdisziplinären Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechterforschung der Uni Kassel, unter der Leitung von Prof. Dr. Mechthild Bereswill und Murat Sezi.

 

Unter dem Stichwort "Gender und Essentialismus" soll es um Setzungen im Mainstream-Kino gehen, die gemeinsam kritisch betrachtet und diskutiert werden sollen.

 

Drei Filme stehen dabei im Fokus:

 

03.05.2016

Alex Garlands "Ex Machina" (2015) wird diskutiert von Felix Woitkowski und Martin Böhnert

 

07.06.2016

Fatih Akins "Auf der anderen Seite" (2007) wird diskutiert von Alfonso Meoli und Sara Davin

 

und 05.07.2016

Clint Eastwoods "Gran Torino" (2008) wird diskutiert von Christopher Forlini und mir.

 

Ich freue mich über die Einladung!


18.04.2016

Felix Woitkowski ist für den Vincent Preis nominiert

 

Anfang des jahres durfte ich Rattensang lesen und war begeistert. In Felix Woitkowskis Erzählung verbinden sich Märchen- mit Westernmotiven, Science-Fiction mit Horror und machen seinen Roman zu einem "Page-Turner", den man nicht aus der Hand legen kann. Die Belohnung für dieses kurzweilige Stück Literatur folgte nun auf dem Fuße: Rattensang ist für den Vincent Preis nominiert, der an Deutsche Horrorliterat_innen vergeben wird.  

 

Mehr zum Deutschen Horrorliteratur Preis, den Nominierten und zu den Abstimmungsmodalitäten ist hier zu finden.